Artuli - Ulrica Schmalzl

Der Mensch im Mittelpunkt
Ulrica Schmalzl in Meraner Volksbank


 



 
 
 
Ein erster Grundzug im Wesen von Ulrica Schmalzl ist ihre stete Freude und ihr unterbrochener Wille, in der Kunstausübung sich zu vervollständigen, zu schaffen, zu experimentieren. Kurse und Sommerakademien, vor allem 
die stimulierenden und anregenden Lehrstunden bei Prof. Rina Riva innerhalb der dynamischen "Gruppe 90" brachten es mit sich, daß sich Thematik und Technik, Form und Interpretation im Euvre von Schmalzl immer mehr ausweiteten und vertieften.
Zentrales Thema ist ihr der Mensch, vor allem das Kind 
und die Frau, beide treten meist in Gemeinschaft auf, 
spielend und ruhend, in rhythmischer Bewegung oder in stiller Versunkenheit, bei Gymnastik sich streckend und räkelnd. Der Körper wird als Abbild des Schönen und Harmonischen gesehen, als Ausdruck einer nie in Frage gestellten Ästhetik - Mädchen, junge Frauen und Kinder 
aus einer heiteren, meist sorglosen Welt.
Stilistisch erinnern die Plastiken an die einfachen, in sich    ruhenden frühen Gestalten eines Erst Barlach, wobei das Visionäre und Tragische des nordischen Künstlers mit lebensfroher Körperlichkeit und weltzuggewandter Freude ersetzt wird. 
Ein zweites Thema ist das der Landschaft. Hier dominiert die experimentelle Technik, die Einbeziehung verschiedener Materialien, die geschickt in den Kontakt des Entwurfes miteingebaut werden. Die Landschaften entstammen oft Eindrücken aus der Toskana, wo Ulrica Schmalzl im Raum von Pienza häufig Gelegenheit hat Formen und Strukturen zu beobachten und zu skizzieren. 
Ulrica Schmalzl zeigt eine Vielfalt von Graphiken und Skulpturen, eine reiche Werkauswahl eines langjärigen Schaffens, in welchem die Künstlerin sich immer in ihrer eigenen, klaren und eindeutigen Handschrift ausdrückt.
Josef Unterer

Erschienen in " DOLOMITEN" September 1995

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